Charlie – ein krasses Jahr

[Was bisher geschah] +++ Charlie gerät in der Silvesternacht mit seinem Roller in eine Polizeikontrolle +++ Weil er alkoholisiert und bekifft gefahren ist, erwartet ihn jetzt eine Menge Ärger +++ Nun gab es schon Termine bei der Jugendsuchtberatung und bei der Jugendgerichtshilfe +++

[Update 33: Charlie – ein krasses Jahr].
Welcome 2024! Im letzten Jahr war ja echt was los bei mir… Aber irgendwie ist am Ende alles besser geworden. Und das habe ich auch den vielen netten Berater*innen vom Caritasverband für den Landkreis Haßberge e.V. zu verdanken. Die helfen echt gut weiter – in so vielen Situationen! Absolute Empfehlung. Probiert es doch mal aus! Schön, dass ihr mir bis hierhin gefolgt seid. War ja echt ein krasses Jahr… Ich bin raus! Machts gut! Euer Charlie

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+++ Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig. Im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Caritas Haßberge mit dieser Geschichte auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und ihre Familien im Landkreis angeboten werden. Folgen Sie Charlie und seiner Geschichte auf www.caritas-hassberge.de

++++ Um junge Menschen mit Suchtproblemen weiterhin kompetent beraten und unterstützen zu können, benötigen wir Ihre finanzielle Hilfe. Helfen Sie uns mit einer Spende, um uns für deren Lebensweg stark zu machen. Z.B. via PayPal an: caritas@caritas-hassberge.de

Die Jubiläumskampagne

Im Rahmen unseres 50-jährigen Bestehens zeigen wir mit dem Fallbeispiel „Charlie – ein krasses Jahr“ auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und ihre Familien im Landkreis angeboten werden. Über ein ganzes Jahr begleiten wir einen fiktiven, fast 18-jährigen Jugendlichen, der durch Drogenkonsum samt einer Polizeikontrolle in Kontakt mit der Jugendsuchtberatung kommt. Doch: wer ist dieser Charlie? Und was hat er bisher erlebt? Erfahrt es hier und auf unserem Instagram-Account: @jugendsuchtberatungcaritas

Hier gehts zum Erklärfilm (YouTube):

 

Was bisher geschah…

Intro: Das ist Charlie.

Das ist Charlie. Eigentlich Ben Carlsen. Alle nennen ihn Charlie.

Charlie ist 17 Jahre alt und wohnt in den Haßbergen.
Nach der Mittelschule hat Charlie eine Ausbildung in einem kleinen Handwerksunternehmen begonnen.
Charlie lebt mit seinen Eltern Claudia & Peter und seinen jüngeren Geschwistern Isa & Jan im Eigenheim der Familie Carlsen.
In seiner Freizeit hängt Charlie gerne mit seinen Freunden ab. Da wird auch schon mal gekifft. Und „Teile“ werden auch mal eingeschmissen. Normal. Finden die Jugendlichen.

Zu seiner Oma hat Charlie ein sehr gutes Verhältnis. Als ältester von 3 Kindern war er oft bei ihr und kann gut mit ihr reden. Leider geht es Oma Inge in letzter Zeit nicht so gut. Sie wird halt alt und braucht immer mehr Unterstützung. Deshalb gibt’s zuhause auch immer wieder Stress. Irgendwie macht das Charlie Angst. Aber Charlie hat ein „gutes“ Mittel dagegen: einfach nicht so viel drüber nachdenken. Lieber ein bisschen abhängen mit der Clique. „Lasst uns mal ‚ne gute Zeit haben“. Was Charlie in diesem Jahr so alles erlebt. Warum er mehrfach mit der Polizei und dem Jugendamt in Kontakt kommt und ob er aus der ganzen Sache glimpflich herauskommt – das erfahrt ihr hier. Stay tuned.

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+++ Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig”. Im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Caritas Haßberge mit dieser Geschichte auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und ihre Familien im Landkreis angeboten werden. Folgen Sie Charlie und seiner Geschichte auch auf Instagram: www.instagram.com/jugendsuchtberatungcaritas

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++++++Weitere Infos zum 50-jährigen Jubiläum des Caritasverbandes für den Landkreis Haßberge: www.50Jahre.caritas-hassberge.de

Januar-April: Was Anfang des Jahre so los war

#tbt ➡ Pt. 1: 1. Januar 2023, 02:47 Uhr: Was für ne geile Silvesterparty war das eigentlich? Ich bin noch voll fit und fahre schnell selbst mit dem Roller heim. Is ja nicht so weit.

FCK! Die Bullen. Ich muss abhauen. >>Wenn ich da abbiege könnte ich mich vielleicht irgendwo verstecken<< …höre ich mich noch denken, als mich der Streifenwagen überholt und ausbremst.
>>Wie viel habe ich getrunken? 3-4 Bier. Das geht schon. Und der Jollie? Ach, das waren höchstens 3 Runden oder so. Das fällt bestimmt nicht auf. Scheiße. Da kommen sie. Was mach ich denn jetzt?<<
Ich bin übelst nervös, als die beiden Uniformträger auf mich zukommen. „Guten Abend! Polizeikontrolle. Wo kommen Sie denn her? Haben Sie etwas getrunken?“

#tbt Part 2 ➡ 1. Januar, 05:27 Uhr: Endlich im Bett. Was für eine riesengroße Scheiße! Wenn Mum mal gar nichts mehr sagt…Dad ist stocksauer und hat übelst rumgeschrien. Die sollen sich mal nicht so aufregen. Den ganzen nervigen Scheiß hab ja schließlich ich jetzt an der Backe. Die paar Promille. Aber warum ich dann noch so n Pisstest machen musste, versteh ich echt nicht. Das war mega peinlich. Und dann war der fck Drogentest halt auch noch positiv. Ich wollte am liebsten sterben, als die mich heimgebracht haben. Hab irgend so n Flyer mitgekriegt von der @Jugendsuchtberatungcaritas. Und ein Gespräch mit dem Jugendamt soll es auch noch geben. Kein‘ Bock auf das Gelaber. Und alles nur wegen so n bisschen Alk und Kiffen. Macht doch echt jeder.

18. Januar, 15:23 Uhr; Ich: Schicke Standort an Leon: Promenade 37, 97437 Haßfurt
Er: Alter, wo bist Du denn?
Ich: Caritas. Scheiß Drogenberatung
Er: Cari wer?
Ich: Caritas! Hier is so n Altenheim und da gibt’s voll die Beratungsstellen. >>Bild senden
Er: Und was machst DU da?
Ich: Na wegen Silvester. Muss doch von meinen Eltern aus dahin. Irgend so n Vortrag, glaub ich
Er: Na dann viel Spaß. 😀 😀 😀 Sag dann ma, wie es war!


16:37 Uhr
Ich: Jo. Fertig! War eigentlich ganz gechillt
Er: Therapie mit Couch oder was?
Ich: Nee. Die Frau is voll jung. Und eigentlich echt nett.
Er: Und was habt ihr gemacht?
Ich: Geredet.
Er: Und mehr net?
Ich: Ne. Machen wir in 3 Wochen nochmal…

[Was bisher geschah]
+++ Charlie gerät in der Silvesternacht mit seinem Roller in eine Polizeikontrolle +++ Weil er alkoholisiert und bekifft gefahren ist, erwartet ihn jetzt eine Menge Ärger +++ Demnächst steht ein Gespräch mit dem Jugendamt an und seine Eltern bestehen schon jetzt auf ein Gespräch bei der Jugendsuchtberatung +++ Wie läuft sowas ab? Ein Einblick in die Aktennotiz der Beratungsstelle +++

Aktennotiz:
Erstgespräch mit Ben, möchte lieber Charlie genannt werden. Wurde von Polizei erwischt, ist bekifft und angetrunken Roller gefahren. Ist in Ausbildung, wohnt noch zu Hause. Verhältnis zu Eltern ist ok aber ggf. belastet, zwei jüngere Geschwister.
Aktuell kein Änderungswunsch bzgl. Konsum, hat aber Sorge wegen möglichem Gerichtsverfahren. Wirkt zunächst sehr verschlossen. Nach anfänglicher Skepsis löst sich der Widerstand im Verlauf des Gesprächs. Charlie zeigt sich offener, wirkt zum Ende gelöster und berichtet auch von vielen Streitigkeiten zuhause. Er möchte weitere Gespräche wahrnehmen.
Next steps: langristige Ziele? Mögliche weitere Themen: Konflikt mit Eltern, Konsum im Freundeskreis, wichtige Bezugspersonen?

#tbt ➡ 9. Februar: Ich war heut zum zweiten Mal bei der Suchtberaterin. Hatte eigentlich davor gar keinen Bock drauf, aber die Alten daheim stressen einfach heftig deswegen. Eigentlich war’s dann auch wieder gar nicht schlimm. Hab da heut so eine Übersicht erstellt, wo man einzeichnet, was man seit wann nimmt und so. War schon mal ganz interessant  zu sehen irgendwie. Hab dann kurz überlegt, ob ich von mir selbst geschockt sein soll… Aber ey ganz ehrlich, man lebt nur einmal. Und die Diagramme von meinen Kollegen sehen safe noch schlimmer aus!

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+++ Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen wären rein zufällig”. Im Rahmen ihres 50-jährigen Bestehens zeigt die Caritas Haßberge mit dieser Geschichte auf, welche Unterstützungsmöglichkeiten für Jugendliche und ihre Familien im Landkreis angeboten werden. Folgen Sie Charlie und seiner Geschichte auf www.caritas-hassberge.de

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[Update 06: Charlie – ein krasses Jahr].
Hab ich erzählt, dass ich so einen Brief von der Jugendgerichtshilfe bekommen habe? Die haben mich – und meine Eltern – zu einem Informationsgespräch eingeladen. Scheinbar kriegen die von den Bullen immer n Hinweis, wenn jemand wie ich erwischt wird. Hab dann erstmal gegoogelt. „‌ ‌Die Jugendgerichtshilfe (JGH) wirkt in Strafverfahren von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren mit. Dabei handelt es sich um eine Pflichtaufgabe der Jugendämter. Die Jugendgerichtshilfen informieren, beraten, begleiten und unterstützen junge straffällige Menschen bzw. solche, die einer Straftat beschuldigt werden, während des Strafverfahrens. Sie agieren unabhängig von Polizei, Gericht und Staatsanwaltschaft und unterliegen dem Datenschutz.“ Puh. Gleich muss ich da hin. Drückt mir mal die Daumen!

[Update 07: Charlie – ein krasses Jahr].
Gestern war ja der Termin beim Jugendamt. Ich war voll nervös und meine Eltern übelst angespannt. Die waren da aber eigentlich ganz korrekt. Weil ich vorher noch nicht auffällig war, könnte ich nochmal mit nem blauen Auge davon kommen, haben die gesagt. Was halt echt Scheiße ist: Die Polizei muss bei solchen Vorfällen immer eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft machen und die entscheidet dann, ob es weiter verfolgt wird und zu einer Verhandlung kommt oder nicht. Und die Jugendgerichtshilfe gibt da vor Gericht eine Empfehlung über das Strafmaß ab. Die haben mir auch geraten, zur Jugendsuchtberatung zu gehen. Zum Glück geh ich da ja schon hin. Mal sehen, wie das Ganze weiter geht.

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[Update 08: Charlie – ein krasses Jahr]
Meine Eltern stressen einfach meeeega. Ich hab ja so Auflagen bekommen. Ich darf mir nix mehr zu Schulden kommen lassen. Wegen der Anzeige und so. Aber heißt das jetzt auch, dass ich nie mehr wieder feiern darf, oder was? Nur weil ich gestern n bisschen zu lange gemacht habe und heute zu spät auf die Arbeit kam. Passiert doch jedem mal. Die Alten nerven gerade echt.

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[Update 09: Charlie – ein krasses Jahr].In diesem Monat war echt was los hier… Angefangen hat alles damit, dass meine Eltern bei der Jugendsuchtberatung angerufen haben. Die Beraterin hat ihnen dann aber erklärt, dass sie über nichts Auskunft geben darf, was sie mit mir besprochen hat. Puh, Gott sei Dank. Meine Eltern haben die am Telefon anscheinend ganz schön vollgeheult. Mum hängt zur Zeit halt echt voll drin. Und dann streitet sie sich auch ständig mit Papa. Und das halt auch oft wegen mir. Jedenfalls vermittelt die denen jetzt einen Termin bei einer anderen Beratungsstelle der Caritas: @wir_nehmen_dich_ernst Vielleicht wird’s ja dann bisschen ruhiger daheim…

[Update 10: Charlie – ein krasses Jahr].Hallo liebe Kolleg*innen von der Erziehungsberatungsstelle, ich würde Euch gerne Eltern von einem Klienten von mir vermitteln.
Beide Eltern würden gerne zu euch in die Beratung kommen. Sie haben drei Kinder, der älteste Sohn Charlie (17 Jahre) ist bei mir in der Jugendsuchtberatung. Ich habe das Gefühl, dass die Mutter aktuell sehr überlastet ist, weil die jüngeren Kinder in der Schule häufiger negativ auffallen, sie sich zusätzlich um die pflegebedürftige Oma kümmern muss und es einen Vorfall mit der Polizei und Charlie gab. Der Vater arbeitet sehr viel. Mein Eindruck am Telefon war, dass beide sehr unter der aktuellen Situation leiden, wodurch es häufiger zu Streitigkeiten kommt, obwohl eine gute Paarbeziehung besteht. Im Anhang findet ihr die Kontaktdaten. Wenn ihr noch Fragen habt, meldet euch einfach. […]

Mai: Die Party geht weiter - und Charlies eltern haben ein Beratungsgespräch

[Update 11: Charlie – ein krasses Jahr].
Vater: Und wie fandest du das Gespräch bei der Familienberatung der Caritas?
Mutter: Hm… war ganz schön viel, aber der Mann scheint ganz nett zu sein.
Vater: Mir war gar nicht klar, dass wir als Familie und als Ehepaar so viele Baustellen haben…
Mutter: Ja, ich dachte auch, dass es heute hauptsächlich um Ben geht. Aber das mit Oma, unsere finanzielle Lage, die zwei Kleinen und das Gezanke von uns beiden… das ist echt ganz schön viel… war mir so gar nicht bewusst…
Vater: Stimmt. Wir sollten das echt machen, was der vorgeschlagen hat und zu weiteren Terminen dort hingehen.
Mutter: Ja, finde ich auch. Und bei der Schuldnerberatung ruf ich auch mal an und frage, ob die uns helfen können. Jetzt wo ich weniger arbeite, um mehr Zeit für die Oma zu haben und alles teurer wird, wird es finanziell echt ganz schön eng bei uns…

[Update 12: Charlie – ein krasses Jahr] Oh shit. Ich hab den Termin bei der Jugendsuchtberatung voll verpeilt. Gut, dass die Beraterin angerufen hat um einen neuen Termin mit mir auszumachen. Ich krieg gerade nichts auf die Reihe. Zuhause ist miese Stimmung. Oma geht es immer schlechter und jetzt geht es darum, ob sie demnächst einen Platz in einem Altenheim bekommt. Oh man. Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn sie dann nicht mehr bei uns wohnt… :-(((((

Juni: Übertreib es nicht, Charlie!

[Update 13: Charlie – ein krasses Jahr] ‘
So könnte es eigentlich weitergehen. Friends, Party und Chillen ohne Ende… Wenn da nicht die Alten immer so viel stressen würden. Und auch der Chef tickt ständig aus, wenn ich zu spät komme oder halt einfach nicht so fit bin. Feiern gehört halt dazu. Ich bin nur einmal jung! Hab n paar neue Dudes kennengelernt. Feine Stöffchen haben die am Start…

[Update 14: Charlie – ein krasses Jahr].
F.u.c.k. Da hab ichs wohl echt übertrieben gestern. Bin heute Nacht im Krankenhaus aufgewacht. Ich glaube, mich hat es bei der Party gestern arg zerlegt. Vielleicht doch zu viel Alk, oder die Kombi mit den Teilen? Jedenfalls haben sie mich mit dem Sani abgeholt und ins Krankenhaus gebracht. Zuhause ist jetzt echt Stress angesagt.

[Update 15: Charlie – ein krasses Jahr].
Ich hab Euch doch von der krassen Party neulich erzählt. Oder besser gesagt, dem krassen Ende, als ich im Krankenhaus gelandet bin. Das ist zum Glück alles gut gegangen. Nur daheim gabs halt übelst Ärger. Aber was Gutes hatte das Ganze auch. Faysa hat mich angeschrieben, wie es mir geht. Die war auch auf der Party. Naja… und jetzt texten wir halt die ganze Zeit, haben uns schon getroffen… und ich mag die echt.

Juli: Caritas Flatrate oder was?

[Update 16: Charlie – ein krasses Jahr].
Ich glaub ja, dass meine Eltern inzwischen ne Flatrate bei der Caritas haben. Als sie wegen mir bei der Familienberatung waren, wurde ihnen ein Termin bei der Schuldner- und Insolvenzberatung empfohlen. Da waren sie jetzt und da ist halt rausgekommen, dass meine Alten finanziell ganz schön struggeln gerade. Mama arbeitet weniger, um sich um Oma zu kümmern, das Haus wird ja auch noch abbezahlt. Ist gerade wohl alles etwas viel – das merkt man halt auch krass an der Stimmung daheim.

[Update 17: Charlie – ein krasses Jahr].
Seit 4 Wochen bin ich jetzt mit Faysa zusammen. Wir schreiben jeden Tag und sehen uns auch echt oft. Krass, was sie mit ihren 17 Jahren schon alles erlebt hat. Ihre Eltern kommen aus Somalia und sie ist ohne die von dort geflüchtet. Seit 2022 ist sie jetzt hier in Deutschland, geht hier in die Schule und wohnt in einer Jugendwohngruppe. Ich hoffe echt, sie darf bleiben, ist aktuell nicht ganz klar. Ich hab echt Schiss, Leute!

August: Wer ist eigentlich fred?

[Update 18: Charlie – ein krasses Jahr].
Hab jetzt übrigens vom Gericht Bescheid bekommen, was wegen der Silvesternacht alles ansteht: Ich muss 10 Monate lang weiter zur Jugendsuchtberatung gehen und noch an irgendsonem komischen FreD-Kurs dort teilnehmen. In die Beratung geh ich ja eh schon und da ist es auch ganz ok. Aber auf nen Kurs mit irgendwelchen fertigen Drogenleuten hab ich gar kein Bock. Ich hab wirklich null Plan, was da auf mich zukommt.

[Update 19: Charlie – ein krasses Jahr].
Ich hatte heute das Gespräch zu diesem FreD-Kurs in der Jugendsuchtberatung. „Intake-Gespräch“ nennt sich das anscheinend. Das muss jeder machen, der dann auch bei dem Kurs im Herbst dabei ist. Wir haben da halt nochmal genauer über das an Silvester gesprochen. Und die hat mir erklärt, um was es in dem Kurs geht. Wir reden da dann über Drogen und wie die wirken. Und über rechtliches Zeugs. Und auch, was wir so nehmen und wie wir da weitermachen wollen. Klingt ja ganz ok, aber ich hab echt gar keinen Bock, dort auf irgendwelche hardcore Junkies zu treffen…

September: Augen zu und Party!

[Update 20: Charlie – ein krasses Jahr].
Scheiße man! Faysa hat so n Schreiben bekommen, dass sie nach Ungarn „überstellt“ werden soll. Was soll der Scheiß? Sie ist jetzt seit über einem Jahr hier und hat sich in der Jugendwohngruppe voll gut eingelebt. Nur weil sie damals über Ungarn eingereist ist, soll sie jetzt wieder dorthin zurück? Als ob sie nicht schon genug Mist erlebt hat, auf der Flucht von Somalia hierher. Wenn sie jetzt gehen muss, dreh ich echt durch. Zum Glück haben die von der Caritas sich darum gekümmert. Eine von der Flüchtlings- und Integrationsberatung hat jetzt so nen Antrag gestellt. Kann aber noch ein paar Monate dauern, bis wir wissen, wie es weiter geht.

[Update 21: Charlie – ein krasses Jahr].
YOOO! Was geht? Bei mir stehen die Zeichen zur Zeit auf PAAAARTY pur! Ob in den Clubs, bei meinen Freunden oder zuhause – es geht einfach krass ab! Und wenn mich alle zu sehr nerven oder der Kopf nur am Denken ist, weiß ich mir zu helfen… 💊. Ich muss nur schauen, dass ich das morgens mit dem Aufstehen besser hinbekomm. Ich verpenn einfach zu oft… Aber ganz ehrlich? Was solls. Man ist nur einmal jung, oder?

[Update 22: Charlie – ein krasses Jahr].
Hier ist schon wieder dicke Luft. Ich lieb Faysa wirklich über alles. Aber die versteht einfach nicht, dass mich das mit ihrem Aufenthaltsstatus echt stresst. Was mach ich denn, wenn sie aus Deutschland weg muss? Sie redet halt die ganze Zeit drüber, aber das bringt mir nichts. Wenn ich mit Kollegen abhäng oder wir feiern gehen, kann ich aber ganz gut abschalten. Und wenn ich kiff, ist dann auch endgültig Ruhe in meinem Kopf…

Oktober: Eskalation!!!

[Update 23: Charlie – ein krasses Jahr].
F.U.C.K. Ich bin so durch. Letzte Woche hat mich mein Chef gefeuert. Weil ich ständig verschlafe oder zu spät bin und auf der Arbeit dann einfach nur heftig müde bin. Ich hab mich wohl nicht auf die Arbeit konzentriert und zu wenig geleistet, sagt er. Zum Frust-Abbau hab ich jetzt am langen Wochenende erstmal durchgefeiert. Meine Alten haben eh voll den Aufstand gemacht wegen der Kündigung. Darauf hatte ich einfach null Bock. Keine Ahnung, wie es jetzt weiter geht…

[Update 24: Charlie – ein krasses Jahr].
Mehr Zeit. Mehr Chillung. So ist das halt. Gerade muss ich ja nicht mehr zur Arbeit. Also kann ich abends einfach abhängen und am nächsten Tag ausschlafen. Warum sich meine Alten ständig darüber aufregen, versteh ich nicht. Ich such mir ja grad schon einen neuen Ausbildungsplatz. Bin ja nicht komplett hängen geblieben. Aber ich bin ehrlich – ich werf mir zur Zeit schon öfter mal was ein. Und Kiffen tu ich auch täglich. Aber die wollen mich deswegen am liebsten in eine Suchttherapie stecken… Ernsthaft?!

 

[Update 25: Charlie – ein krasses Jahr].
Hab meinen Eltern versprechen müssen, dass ich mich mal über so ne Suchttherapie informiere. Damit die mal bisschen runterkommen. Heut war ich dann bei der Drogenberaterin. Die meinte, es gibt da so Kliniken extra für junge Leute. Da bleibt man dann ein halbes Jahr und kommt halt mal raus und kriegt Hilfe von Psychologen und Ärzten und so, damit man auch ohne Drogen klarkommt. Sport kann man da auch machen und Musik und so. Die hat mir das einfach erklärt und mir echt null Druck gemacht. Aber ich bin ehrlich – das is nix für mich. Das müssen jetzt nur noch meine Alten verstehen.

[Update 26: Charlie – ein krasses Jahr].Heut war ich nochmal bei der Jugendsuchtberatung. Seit dem letzten Mal hat mein Kopf irgendwie nicht mehr so richtig Ruhe gegeben. Grad läuft halt echt viel scheiße in meinem Leben. Vor allem Faysa packt das mit den Drogen ja gar nicht. Und ich hab echt kein Bock sie zu verlieren. Hab das der Beraterin heut mal ganz ehrlich erzählt. Das hat irgendwie gut getan. Ich will jetzt versuchen, bisschen weniger zu Kiffen und die Pillen mal wegzulassen. Hab jetzt erstmal so ein Konsumtagebuch mitbekommen. Da trag ich immer ein, wann ich drogenmäßig irgendwas mach, wie viel ich dann nehm, ob mit Kollegen oder allein und obs dafür irgendwelche Gründe gibt. Beim nächsten Mal besprechen wir das dann. Puh, ich hoff, ich schock die Beraterin dann nicht…

November: Neuer Job. Gehts jetzt aufwärts?

[Update 27: Charlie – ein krasses Jahr].
Moin! Endlich mal wieder gute Nachrichten hier bei mir. Ich hab ne neue Arbeit gefunden. Im November geht’s los. Und ich kann die Ausbildung da jetzt weiter machen. Jetzt muss ich mich halt echt zusammenreißen. Vielleicht hilft mir da jetzt auch dieses Konsumtagebuch. Dass ich Montags besser aus dem Bett komme, hab ich mir vorgenommen Sonntags nichts mehr zu nehmen oder zu rauchen. Gestern hat das schonmal ganz gut geklappt. Hatte einen tollen Tag mit Faysa. ❤️

[Update 28: Charlie – ein krasses Jahr].
#datenightweekend. Ich hatte echt ein tolles Wochenende mit Faysa. Ich genieß die Zeit mit ihr total – vor allem, wenn wir uns mal nicht zoffen, wegen den Drogen und so. Wenn ich mit ihr bin, nehm ich eh nix. Passt auch irgendwie zu dem, was ich mit der Beraterin wegen meinem Konsumtagebuch besprochen hab. Scheinbar werf ich öfter was ein, wenn ich gefrustet oder gelangweilt bin. Da soll ich jetzt einfach mal genauer hinschauen. Mal sehen, vielleicht nehm ich zu dem no-drugs-sunday sogar noch einen Tag unter der Woche dazu… Läuft ja gerade echt ganz gut.

[Update 29: Charlie – ein krasses Jahr].
Was geht denn jetzt ab? Seit Neustem fragt mich mein Vater öfter, wie es mir denn so geht und versucht einfach mehr mit mir zu reden. In letzter Zeit gab es bei uns zuhause entweder großes Geschrei oder genau das Gegenteil, nämlich gegenseitiges Anschweigen. Der ständige Zoff mit meiner Mutter (auch wegen mir), die Geldsorgen und die Sache mit Oma haben meinen Vater glaub ich ganz schön mitgenommen. Deswegen ist er zur Beratungsstelle vom @spdi_hassberge von der Caritas gegangen. Anscheinend können die ihm dort echt gut helfen, was seinen ganzen Stress angeht. Zumindest ist er grad viel entspannter und redet mehr mit uns. Und er schreit weniger. Taugt mir!

Dezember: Finale

[Update 30: Charlie – ein krasses Jahr].

Leute! Ich bin so derartig erleichtert! Faysa hat so nen Bescheid bekommen. Sie muss nicht zurück nach Ungarn, wo sie damals nach ihrer Flucht aus Somalia zuerst registriert wurde. Ich bin so froh, dass sie jetzt erstmal einen Aufenthaltsstatus bekommt. Das heißt, sie darf erstmal hier bleiben und wir können weiter hoffen.🎉 Die von der Caritas-Flüchtlingsberatung haben gesagt, dass das echt superschnell ging und eigentlich die Ausnahme ist. Faysa wird ja bald 18 und muss dann aus der Jugendwohngruppe raus. Wir wollen uns jetzt mal umhören, ob es irgendwie möglich ist, dass wir zusammenziehen können…

[Update 31: Charlie – ein krasses Jahr].
Es wird spannend, Leute! Meine Eltern finden es ok, wenn ich im nächsten Jahr mit Faysa zusammenziehe. Sie versuchen uns sogar finanziell zu unterstützen. Wir hatten einen Beratungstermin beim FairMieten der Caritas. Das ist eine soziale Wohnungsbörse. Die Beraterin hat uns erklärt, wie und wo wir Unterstützung beantragen können. Bis Faysa mit der Schule fertig ist, sucht sie sich noch einen Nebenjob. Und von Omas Hausstand dürfen wir auch einiges übernehmen. Jetzt müssen wir uns „nur noch“ eine Wohnung suchen bzw. eine finden, die auch bezahlbar ist. Aber das wird gar nicht so einfach…

[Update 32: Charlie – ein krasses Jahr].
Ich wollt euch mal wieder ein Konsum-Update geben. Ich füll immer noch dieses Tagebuch aus und besprech das dann immer mit der Drogenberaterin, wenn ich wieder dort bin. Hab mir ja schon vor ein paar Wochen den no-drugs-sunday eingerichtet. Und mittlerweile schaff ich mindestens 4 Tage die Woche ohne Kiffen oder was anderes! Die Beraterin ist voll stolz auf mich. Und ich finds auch ziemlich nice von mir eigentlich. Faysa natürlich sowieso. Und meinen Eltern hab ich mein Konsumtagebuch auch letztens gezeigt. Die haben jetzt auch endlich gecheckt, dass ne Suchtklinik absolut übertrieben wäre. Achja, dieser FreD-Kurs wurde übrigens auf’s Frühjahr verschoben. Anscheinend gab’s jetzt im Herbst zu wenig Anmeldungen. Naja, ist mir eigentlich ganz recht. Läuft ja grad alles ultra bei mir!

[Update 33: Charlie – ein krasses Jahr].
Welcome 2024! Im letzten Jahr war ja echt was los bei mir… Aber irgendwie ist am Ende alles besser geworden. Und das habe ich auch den vielen netten Berater*innen vom Caritasverband für den Landkreis Haßberge e.V. zu verdanken. Die helfen echt gut weiter – in so vielen Situationen! Absolute Empfehlung. Probiert es doch mal aus! Schön, dass ihr mir bis hierhin gefolgt seid. War ja echt ein krasses Jahr… Ich bin raus! Machts gut! Euer Charlie

Jubiläum 2023